Astrid Friedl

Webseite: https://www.astridfriedl.com/ Ordentliches Mitglied seit 2022

Artist Statement

Ihr Schwerpunktmedium Malerei hat Astrid Friedl in den letzten Jahren mit Küchenschürzen und Krawatten, die vorwiegend aus den 70er bis 90er Jahren stammen, zu hybriden Objekten kombiniert, die im Raum platziert oder getragen werden können. Sie nutzt die geschlechterspezifische Symbolik dieser Textilien und ihre Funktion als „Uniform“, um Rollenklischees auf den Kopf zu stellen und zu transformieren. Das Sujet der „Uniform“, die zugleich schützt und verhüllt, zieht sich durch Astrid Friedls Schaffen. Der Werkzyklus „Schürzenjägerin“ knüpft an die „Ritterinnen“ an und thematisiert neben Geschlechterrollen auch gesellschaftspolitische und wirtschaftliche Machtsysteme mit den damit verbundenen Aspekten Ohnmacht und Abhängigkeit. Die Küchenschürze ist ein frauenspezifisches Symbol, als Schutzbekleidung wird sie im nicht-öffentlichen Bereich getragen. Die mit der Schürze assoziierte Tätigkeit als Hausfrau und Mutter ist für die Gesellschaft wertvoll, findet jedoch im Verborgenen statt und wird wenig oder gar nicht bezahlt, was langfristig negative Auswirkungen hat, zum Beispiel auf die Altersversorgung. Die Krawatte ist in ihrer klassischen Form Teil einer Uniform, die im Außen, im öffentlichen Bereich getragen wird, vorzugsweise von jenen Systemträgern, die maßgeblich die Gesellschafts- und Machtstrukturen mitbestimmen.
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